Solang's Sprit gibt, gibt's Hoffnung - das ist der Wahlspruch von Mary Alice Baker, auch wenn sie vom FBI gesucht wird und sich in der Unterwelt von Los Angeles zurechtfinden muß. Der Roman "Shooting Elvis" erzählt die Geschichte eines braven, unscheinbaren Vorstadt-Mädchens, das zur gejagten Terroristin wider Willen wird. Eine Mischung aus "Pulp Fiction" und "Thelma und Louise" - eine schwarze Komödie für die 90er Jahre.

LIVE AND DIE IN L.A.: Manche Tage sind einfach so. Man fährt zum Flughafen, gibt für einen Freund ein Päckchen ab und ist in Gedanken schon wieder ganz woanders. Dann explodiert der verdammte Laden, und man fragt sich, was man denn jetzt für eine Scheiße gebaut hat. "Ich war die Normale. Ich war die ohne Probleme", wundert sich Mary Alice Baker über den plötzlichen Knick in ihrer Biographie. Verfolgt von FBI und Gangstern, muß sie sich als Nina Zero neu erfinden und in den Subkulturen der Stadt der Engel untertauchen: bei Künstlern, Filmleuten und Kriminellen, die alle Glück, Glanz, Ruhm in La-La-Land suchen. Mit Witz und feiner Beobachtungsgabe führt Eversz seine intelligente Protagonistin in die Eingeweide der US-Gesellschaft, die sie schließlich als "asoziale feministische Killerin" über die Klinge springen läßt. Ein atemberaubender Roman noir. Kein Thriller. Keine Gerechtigkeit. Kein Happy-End. - Der Spiegel